Seit drei Jahren dokumentieren meine Frau und ich, wie unsere Tochter die deutsche Sprache erlernt. Unser Medium: Der Zettel. In allen denkbaren Varianten: Gelbe Post-its, klassische Notizzettel, Schreibblöcke, Einkaufszettel, Kassenzettel sowie alles aus Papier, was gerade zur Hand ist, wenn unser Mini-Sprachheld wieder etwas Komisches oder Geistreiches von sich gibt. Denn was wir heute nicht notieren, ist morgen bereits vergessen. Deswegen auch die Idee zu www.mini-sprachhelden.de.
Doch die über Jahre bekritzelten Zettel, so etwa Hundert an der Zahl und meist ohne Jahresangabe, geben uns heute schon Rätsel auf. In diesem Blog versuchen wir all den chaotischen Papier-Singularitäten wieder ein sinnvolles Ganzes zu geben - in humoristischen Häppchen, versteht sich. Fieber also mit, wie die Worte laufen lernten und zu immer mehr lustigen Sprüchen, Weisheiten und Schlaumeiereien mutierten. Übrigens: Gastbeiträge anderer Eltern sind herzlich willkommen!
Mo
22
Jul
2013
Es ist Hochsommer. Die Jahreszeit, der unser Zwerg schon seit der ersten Schneeschmelze entgegenfiebert. "Ist jetzt Hochsommer?" war ihre Standardfrage der letzten Monate immer dann, wenn sich die Sonne zeigte. Der Hochsommer muss für sie etwas Magisches an sich haben. Sommer ohne 'Hoch' geht gar nicht. Da schwingt durchaus meteorologische Logik mit.
Mi
19
Jun
2013
Es ist Sonntagmorgen, früh um sieben. "Ich bin wach!", schallt es in einer Lautstärke durchs Haus, als wolle jemand den Frühgottesdienst-Kirchturmglocken Konkurrenz machen. Da Papi zu dieser frühmorgendlichen Stunde noch nicht von null auf vier Sekunden ins Kinderzimmer beschleunigen kann, wird der Druck deutlich erhöht: "Ich! Bin! Wach!".
Fr
31
Mai
2013
Wer in das digitale Web 2.0 Zeitalter hineingeboren wurde, der kennt alles von der Pike auf: iPhone, iPad, Bluray, Internet, Digicam und vieles mehr. Dementsprechend versiert gehen schon die Kleinsten mit der Technik um und lassen Mittvierziger-Eltern schon mal alt aussehen. Doch wenn die kleinen 'Digital Natives' auf antiquierte Technik treffen, hat Analog-Papi kurzzeitig die Nase vorn.
Fr
10
Mai
2013
Die Schöpfung muss in allen kleinen Mädchen ein bestimmtes Gen verankert haben. Ich nenne es das Triple-P-Gen. Je ein P für Pferde, Prinzessinnen und Primaballerinas. Vermutlich hat das 3-P-Gen auch etwas mit der Vorliebe für die Farbe Rosa zu tun. Und vermutlich einiges mehr, aber bleiben wir mal der Einfachheit halber bei den Ps.
Mi
01
Mai
2013
In den ersten beiden Teilen der Rekonstruktion, wie unsere Tochter allmählich das Reden lernt, ging es um die allerersten Worte, jedes davon eine Überraschung, manches eine kleine Offenbarung. Nachdem der Wortschatz täglich anwächst, werden einzelne Wörter zunehmend miteinander kombiniert. Das scheint auch ihr richtig Spass zu machen, denn gleich zu Anfang werden Redewendungen und Sprüche beeindruckend nachgeklopft.
Di
16
Apr
2013
Neulich war es wieder soweit. Eine zunächst ganz unverdächtige Unterhaltung mit meiner Tochter wächst sich nach und nach zur Skurrilität aus. Und das ging so: Papa muss morgen geschäftlich nach Düsseldorf. Mit dem Frühflieger. Deswegen muss er auch sehr früh aufstehen und ungewöhnlich zeitig zu Bett gehen. So früh wie ein kleines Kind. Das provoziert natürlich ein paar wichtige Fragen, so von Pyjama zu Pyjama...
So
07
Apr
2013
Wer einen Mini-Sprachhelden mit zum Einkaufen nimmt, ist selber schuld. Leider kann man sich das nicht immer aussuchen. Kleine Betreuungs- und Spielecken bei den Edekas, Tengelmännern und ALDIs dieser Welt wären für diese vermutlich ein einträgliches Kundenbindungsinstrument. Da diese aber nicht von allein darauf kommen, sollten wir hier auf mini-sprachhelden.de mal eine Petition starten. Aber das ist heute nicht unser Thema. Heute geht es vielmehr um das Einkaufen mit kleinen Rabauken. Ein weites Feld, findet Ihr nicht?
Fr
29
Mär
2013
Passend zu Ostern möchte ich über ein Thema schreiben, das wohl alle Kinder früher oder später ziemlich intensiv beschäftigt: der Kreislauf des Lebens.
Unsere Tochter denkt zum ersten mal mit gut vier Jahren über das eigene Sein, die Beständigkeit auf der einen und die Vergänglichkeit auf der anderen Seite nach. Ganz stark ausgeprägt scheint ihr Wunsch zu sein, ihr Leben und alles, was sie jetzt erlebt, für immer festzuhalten. Alles muss so bleiben, wie es ist.
Mi
27
Mär
2013
Irgendwie hat es mich von Anfang an gewurmt. Es war für mich wie eine offene Wunde. Ich wusste genau, was fehlte und eigentlich wollte ich ohne gar nicht starten. Doch dann ging alles ganz schnell: ein Name, eine freie Domain, ein Webhoster (danke an die netten Leute von Jimdo) und plötzlich stolpere ich da rein in dieses Hirn- und Webgespinst-Abenteuer namens mini-sprachhelden.de.
Die ersten Beiträge kommen, das erste Dutzend facebook-Fans ist da, aber eines geht immer noch ab: ein Logo. Doch diese klaffende Lücke - für mich seit Anbeginn des Projektes ein Schandfleck - soll jetzt geschlossen werden!
So
24
Mär
2013
Im ersten Teil meines Artikels "Wie alles begann" war ich zu flüchtig. Schuld daran hat unsere wilde Zettelwirtschaft, die im chaotischen Einlagerungsverfahren im Familienordner einen chronologischen Überblick über die Sprachentwicklung unserer Tochter schier unmöglich macht. Beim Schreiben des ersten Teils hatte ich ein paar Sprüche-Zettel identifiziert und rekonstruierte so gut es ging ihre ersten Ausflüge in die deutsche Sprache
Do
14
Mär
2013
EIN GASTBEITRAG MEINER FRAU - AUS AKTUELLEM ANLASS
Notstand in Krippe und Kindergarten: Influenza-, Streptokokken- und andere Viren haben ganze Arbeit geleistet: in unserem Kindergarten hat es nicht nur die Kleinen, sondern auch die Erzieherinnen selbst getroffen. Konsequenz: Notbetrieb. Erweiterte Konsequenz: die Eltern müssen selbst ran. Da ich zufällig Zeit hatte, habe ich mich als "Hilfssheriff" angeboten. Dachte ich zumindest.
So
03
Mär
2013
Rückblick: Die ersten tapsigen Ausflüge in die Muttersprache macht unsere Tochter mit 18 Monaten. Zunächst bekommen wir ein lautmalerisches "drrö-drrö-drrö-drrö" serviert. Das ist zwar semantisch kein Glanzlicht, aber klarer als das bisherige Baby-Gelalle.
Fr
01
Mär
2013
In letzter Zeit hat es meiner Tochter die Gattung 'Canis Lupus' angetan, oder anders gesagt: sie findet jetzt Wölfe ganz toll. Noch genauer gesagt findet sie es unheimlich toll, wenn ich ihr den Gefallen tue und einen armen kleinen frierenden Wolf mime, der ihres Schutzes bedarf.
Di
26
Feb
2013
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als meine Tochter das erste Mal eine sehr markante und unverwechselbare neue Wortkreation verwendete: zikke-fazza-lu! Zikkefazzalu war fortan über Wochen das meistgeliebte und auch meistverwendete Wort.
Sa
23
Feb
2013
Ich habe keine Lust mehr die Stilblüten meiner Kinder auf Post-its und anderen Papierfragmenten zu sammeln und chronologisch zu sortieren oder in ein Album zu kleben. Damit soll mit dieser Website endlich schluss sein!